Donnerstag, 23. Januar 2014

Theorie des Sprachverfalls widerlegt

Die deutsche Sprache ist in den letzten einhundert Jahren um mehr als 40% gewachsen. Die Computertechnik macht es möglich. Sprachwissenschaftler der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg um Wolfgang Klein haben den Wortschatz in mehreren Zeitepochen bis zur aktuellen Zeit ermittelt und dabei 5,3 Mio. Wörter gezählt. Das ist weit mehr als bislang angenommen (Grimm: 350.000, Duden 450.000).

Interssant: Entlehnungen aus der englischen Sprache gab es schon immer (zweiter Platz: Latein). Aber aktuell nehmen Anglizismen tatsächlich zu. Allerdings ist der Verbleib von 90% der Anglizismen in der deutschen Sprache kurzzeitig, d. h. sie sind eher Modeerscheinungen und verschwinden dann schnell wieder.

Der gesamte Bericht soll im Frühsommer erscheinen.








Donnerstag, 16. Januar 2014

Von Pebble bis Broken Age: Die Sprache macht`s

Was haben die Smartwatch Pebble, das Computerspiel Broken Age oder der 3-D-Drucker 3Doodler gemeinsam? 

Sie haben erfolgreiche Finanzierungs- und Veröffentlichungs-Kampagnen für ihr jeweiliges Projekt hinter sich. Die entscheidende Variable des Erfolgs: Die Sprache der Projektbeschreibung!

Zwei amerikanische Wissenschaftler haben über 45.000 Projekte auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter untersucht. 51,5% der Projekte habe ihr Finanzierungsziel erreicht. Bei der Analyse der Erfolgsvariablen stießen sie auf sechs wesentliche Kategorien der Wortwahl:
  • Gegenseitigkeit der Sprache, 
  • Knappheit im Ausdruck,
  • sozialer Zusammenhalt, wie Gruppenzugehörigkeit,
  • soziale Identität,
  • Neigung viele Menschen zu begeistern,
  • Autorität.


Die komplette Studie wird im Februar vorgestellt. Sehr spannend. 


http://www.golem.de/news/kickstarter-die-sprache-macht-den-erfolg-1401-103931.html

oder

http://www.news.gatech.edu/2014/01/14/georgia-tech-researchers-reveal-phrases-pay-kickstarter

Dienstag, 14. Januar 2014

Sozialtourismus

So. Nun ist es heraus. Das Unwort des Jahres 2013 lautet "Sozialtourismus". Nach "Opfer-Abo" und "Döner-Morde" nun Sozialtourismus. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Unwörter allesamt aus dem politischen Raum stammen; ausgenommen "alternativlos" aus 2010. Schade, ich vermisse Wörter, die im Laufe eines Jahres durch weitere Entwicklungen geprägt sind, z. B. aus dem technischen Bereich, dem sportlichen- oder weiteren Bereichen.

Laut "Süddeutsche" besteht die "Jury aus vier Sprachwissenschaftlern, einem Journalisten sowie einem jährlich wechselnden Mitglied aus dem Bereich Kultur und Medien. Sie arbeitet institutionell unabhängig." Ziel ist eine Sensibilisierung für die deutsche Sprache.

Sozialtourismus. Also, ob das sensibilisiert? Die Begründung ist irgendwie statisch, sprachlich fast tönern. Damit finden wir zu unserer schönen Sprache keinen besseren Zugang. Und bei denen, die sich nicht so sehr für Sprache interessieren, erst recht nicht. Was lehrt uns das? Über Sprache muss man auch sprechen! Viel Spaß.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/sprache-sozialtourismus-ist-das-unwort-des-jahres-1.1862368


Montag, 13. Januar 2014

Zitat der 3. Kalenderwoche

"Die Muttersprache zugleich reinigen und bereichern, das ist das Geschäft der besten Köpfe."

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832), deutscher Dichter der Klassik, Naturwissenschaftler und Staatsmann




Freitag, 3. Januar 2014

Ist der Duden käuflich?

Die deutsche Sprache befindet sich seit Jahrhunderten latent im Wandel. Durch Analogien, Entlehnungen oder Entwicklungen, die Sprachforscher dem Lautgesetz zusprechen, ist die Sprache immer in Bewegung. 

Neben dem Import von Latinismen (z. B. Skulptur, Soldat, etc.) hatten wir Zeiten von großen Einflüssen der französischen Sprache (z. B. Atelier, Portemonnaie, etc.). Aktuell dominiert der Import von Wörtern aus der englischen Sprache. Hintergrund ist die technologische Entwicklung der Kommunikation; die Sprache der Informationstechnologie ist international und i. d. R. englisch. 

Die Frage ist,was importieren wir da gerade und wie übersetzen wir? 

Der Freiburger Germanist Prof. Dr. Thorsten Roelcke steht anlässlich des heutigen 185. Geburtstages von Konrad Duden Rede und Antwort.

http://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.loerrach-unsere-sprache-im-wandel.674efe73-7a5a-46d0-9bc7-2d5801c59cc5.html