Sonntag, 25. August 2013

Steinbrück wird offenbart

In Rhetorik-Seminaren lernt man es in den ersten Stunden: Die Sprache ist die Bühne der Seele. Für intellektuelle Kritiker ist sie sogar mehr. Sie ist der Spiegel der kognitiven Tiefgründigkeit. 

Bei der Analyse von Reden geht es nicht so sehr um einzelne "Stilblüten" (die sind natürlich auch schön!), sondern um die Tendenzen, die die Sprache aufzeigt. Schon Martin Luther wusste: "DIe Sprache ist die Scheide, darinnen die Messer des Geistes stecken." 

Fritz J. Raddatz hat den Steinbrück`schen Stil trocken und treffend analysiert. Eine Kolumne, die Spaß macht.


http://mobil.stern.de/politik/deutschland/steinbruecks-rhetorik-bester-beim-blaeh-deutsch-2053032.html?mobil=1

Mittwoch, 21. August 2013

Aufnehmen mit allen Sinnen: Können wir mit den Augen hören?

Wir können! Das fanden jüngst britische Forscher heraus. Wir wissen, dass die Aufnahme von Kommunikation nicht nur über das Ohr und das Auge, sondern (situationsbezogen) über alle Sinnesorgane erfolgt. Die theoretischen Grundlagen dafür legte bereits Paul Watzlawick mit seinen 5 Axiomen

Es gab bislang eine Vielzahl von Versuchen, die optischen und auditiven Sinne zu kombinieren (Töne wurden Farben zugeordnet, etc.). Diese Kombinationen sind erwiesen und werden bereits ausgeübt. Und das sogar in Teilen sehr erfolgreich. Denken wir nur an die Lernmechanismen von Blinden oder gehörlosen Menschen.

Der Versuch, mit den Augen Musik zu entschlüsseln, geht aber noch ein Stück weiter. Interessant!

http://app.handelsblatt.com/technologie/forschung-medizin/musikalische-wahrnehmung-warum-das-auge-manchmal-mehr-hoert-als-das-ohr/8663696.html




Montag, 19. August 2013

Zitat der 34. Kalenderwoche

"Machen Sie sich erst einmal unbeliebt, dann werden Sie auch ernst genommen."

Konrad Adenauer





Dienstag, 6. August 2013

Direkte Kommunikation: Fehlanzeige

Es passiert immer wieder. Ein Text zur (werblichen) Beschreibung eines Produktes oder einer Leistung oder eines Unternehmens wird kreiert. So, dass er bei Kunden eine Assoziation hervorruft. So präzise wie möglich. Er sieht ganz gut aus. Das Ziel wird bei Testpersonen geprüft und erreicht.

Dann sitzen die Fachleute zusammen. Sie sind seit Jahren in ihrem Unternehmen und finden, dass die Leistung oder das Unternehmen doch so viele Merkmale mehr hat, die man in den Text aufnehmen müsste. Danach schauen die Juristen auf den nun schon etwas länger gewordenen Text. Sie finden, dass einige Eventualitäten ausgeräumt werden müssten, schließlich müssen sie das Unternehmen schützen. 

Danach sitzt das Management zusammen. Die (meistens) Herren finden, dass der Text doch den ursprünglichen Inhalt der Leistung (oder des Unternehmens) noch nicht so richtig treffen würde. Die Schleife beginnt von vorn. 

Wann trauen wir uns wieder, Klartext zu reden? Schöner Artikel in der Wirtschaftswoche:


http://www.wiwo.de/erfolg/management/kommunikation-wenn-sich-unternehmen-in-der-sprache-verirren/8575760.html