Dienstag, 29. Dezember 2015

Kampf-Rhetorik: Buch-Tipp

Fast täglich fallen mir aktuell-moderne Buch- und Blog-Angebote ins Auge. „12 Tipps für die erfolgreiche Rede“ oder „Wie Sie nie wieder Angst vor Reden haben“ usw.

Leider handelt es sich zu oft um Allgemeinplätze, die in so ziemlich jedem professionellen  Rhetorik-Seminar besser, weil individueller, vermittelt werden. 
Wenig Literatur beschäftigt sich hingegen mit der Dialektik von Ursache-Wirkungsketten in der rhetorischen Auseinandersetzung. Insofern sind Arthur Schopenhauers Briefe zur eristischen Dialektik auch nach ihrer Veröffentlichung vor 150 Jahren (ja, diese Briefe wurden postum veröffentlicht) brandaktuell.

Unter dem Titel „Die Kunst, Recht zu behalten“ gibt es das Werk bei Amazon via Kindle als e-book kostenlos. Also: Um aktuell zu sein, einfach mal die alten Meister studieren. Viel Spaß!




Donnerstag, 19. November 2015

Ein moderner wissenschaftlicher Text in deutsch oder englisch?

Das Goethe-Institut veranstaltet am 03. Dezember 2015 eine interessante Debatte darüber, ob moderne wissenschaftliche Sprache immer Englisch sein muss: oder vielleicht auch deutsch.

Hier geht es zur Einladung:


https://www.goethe.de/de/m/spr/eng/dwl.html




Donnerstag, 22. Oktober 2015

Rhetorik-Stammtisch

Ein Mann steht auf und geht nach vorn. In seinem Kopf pocht das Blut. Er sieht zum Publikum und kann kaum einen Menschen richtig erkennen. Er weiß nicht mehr, was seine Botschaft ist, der Mund ist trocken. Plötzlich hört er sich selbst etwas sagen...

Wer zu unserem nächsten Rhetorik-Stammtisch am 19. August 2015 kommt, war i. d. R. zuvor bei einem unserer Seminare. Trotzdem sind auch neue Interessenten gern gesehen!


Unsere Themen am 04. November: Vortag über Stress und danach: Alternative Präsentations-Techniken.



(04.11.2015 von 16:00 bis 19:00 Uhr in der A.M.M.-Gruppe, August-Bebel-Straße 68 in 14482 Potsdam, 4. OG)


Montag, 27. Juli 2015

Aus für Alpha-Kevin

Ein kluger Mann, nämlich Samuel Johnson hat einmal den Ausspruch geprägt: "Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken."

Nun, wenn Jugendliche sich selbst provokant kleiden (auch sprachlich), dann ist das sicher seit hunderten von Jahren der Fall. Und wenn ein Jugendwort des Jahres gesucht wird, muss man sich auch die realen Worte gefallen lassen. Die Streichung des "Alpha-Kevin" wegen einer möglichen Diskriminierung würde wohl eher für das Wort "merkeln" gelten müssen.

Das Gute an allem: Lassen Sie uns über die Kleidung der Gedanken öfter reden und die Sprache wieder mehr in den Werte-Blickwinkel rücken.  







Sonntag, 19. Juli 2015

Reden über das Reden

Ein Mann steht auf und geht nach vorn. In seinem Kopf pocht das Blut. Er sieht zum Publikum und kann kaum einen Menschen richtig erkennen. Er weiß nicht mehr, was seine Botschaft ist, der Mund ist trocken. Plötzlich hört er sich selbst etwas sagen...

Wer zu unserem nächsten Rhetorik-Stammtisch am 19. August 2015 kommt, war i. d. R. zuvor bei einem unserer Seminare. Trotzdem sind auch neue Interessenten gern gesehen!

Unsere Themen am 19. August: Alternative Präsentations-Techniken und wirkungsvolle Pausen.


(19.08.2015 von 16:00 bis 19:00 Uhr in der A.M.M.-Gruppe, August-Bebel-Straße 68 in 14482 Potsdam, 4. OG)


Dienstag, 5. Mai 2015

Eine rhetorische Betrachtung zum Bahnstreik

Betrachtet man die am Bahnstreik beteiligten Parteien aus rhetorischer Sicht und losgelöst von der inhaltlichen Sache, offenbaren sich interessante Ergebnisse. 

Auf der einen Seite haben wir die Bahn, deren Hauptakteur der Personalvorstand Weber ist. Seine Wortwahl hat eine gewisse, um Sachlichkeit bemühte Ruhe. Dabei ist sie zu keiner Zeit gelassen oder locker. Der defensive Stil zeigt: uns wird gedroht, wir geben uns Mühe, nicht zurück zu weichen und stehen zu bleiben. Aber wir greifen nicht an. Die Rhetorik nutzt passive Wortgruppen wie: "werden in der Sache nicht vorankommen, wenn wir uns über die Medien unterhalten statt miteinander am Verhandlungstisch zu sitzen." oder: "Das ist eine verkehrte Welt." (am 11.02.2015). 

Auf der anderen Seite haben wir die GDL mit ihrem Vormann Weselsky. 

Seine Rhetorik ist markig bis aggressiv und als Kampf-Rhetorik zu definieren. Diese benutzt er sowohl defensiv ("Pogromstimmung gegen die GDL") als auch offensiv: Der Bahnvorstand müsse  "abgestraft" werden und "die Grundrechte der GDL-Mitglieder müssen gewahrt" werden. Die Bahn würde eine "Schmierenkomödie" führen. Damit kommt er einer militanten Rhetorik durchaus nahe.

Im Kontext mit seinem rhetorischen Ausrutscher in 2014: "Wenn sich zwei kranke miteinander ins Bett legen und ein Kind zeugen, da kommt von Beginn an was Behindertes raus" (gemeint waren EVG und Bahn-Konzern; Quelle: Bild, 29.08.2014) wird offensichtlich,  dass er in der Rhetorik eher einfache (bis Überlebens-) Instinkte anspricht.

Betrachtet man die Tarif-Auseinandersetzung vor dem Hintergrund der Verhandlungssache, dann handelt es sich zu einem wesentlichen Anteil um die Frage, welche der beteiligten Gewerkschaften (GDL oder EVG) über welche Themen und für welche Berufsgruppen verhandeln. Diese Betrachtungen zusammengebracht, handelt es sich bei der Rhetorik von Weselsky zusammengefasst eher um eine macht- und personenzentrierte Verhandlungsführung.

Es bleibt abzuwarten, wie die Gesellschaft auf die Form des Tarifkonflikts weiter reagiert. Kampf-Rhetorik ist eher von zeitlich begrenzter Wirkung und darin wenig steigerungsfähig. Die Bahn nutzt aktuell das Harmonie-Bedürfnis in der Bevölkerung, was zu einer tendenziellen Sympathie führen dürfte. Allerdings ist damit auch ein solch komplexer Konflikt nicht zu lösen.

Es wird spannend bleiben. 






Freitag, 1. Mai 2015

Reden über das Reden am 06.05.2015

Ein Mann steht auf und geht nach vorn. In seinem Kopf pocht das Blut. Er sieht zum Publikum und kann kaum einen Menschen richtig erkennen. Er weiß nicht mehr, was seine Botschaft ist, der Mund ist trocken. Plötzlich hört er sich selbst etwas sagen...

Wer zu unserem letzten Rhetorik-Stammtisch am 06. Mai 2015 kommt, war i. d. R. zuvor bei einem unserer Seminare. Trotzdem sind auch neue Interessenten gern gesehen!


(06.05.2015 von 16:00 bis 19:00 Uhr in der A.M.M.-Gruppe, August-Bebel-Straße 68 in 14482 Potsdam, 4. OG)

Freitag, 27. Februar 2015

Schule wehrt sich mit Kampfrhetorik

Es gibt wenige Situationen, in denen eristische Dialektik verwandt wird. Die von Schopenhauer entwickelte Strategie der Eristik gilt als Werkzeug der Kampfrhetorik.

Im nachfolgenden Interview geht es um den Einsatz digitaler Hilfsmittel in der Schule. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes wird im Interview mit Deutschlandradio befragt. Die Befragung hat durchaus tendenziösen Charakter. Wobei die Gegenwehr des Präsidenten beachtlich ist:

Worte wie "Zwangsdigitalisierung" oder "Kollateralschäden" werden mit folgenden Mitteln verknüpft:

  • Beweiserfindung,
  • Phrasenmethode und 
  • Ursache-Wirkungstausch.
Rhetorisch wirklich interessant (inhaltlich übrigens auch!); einfach mal reinschauen:










Sonntag, 8. Februar 2015

Rhetorik-Stammtisch ausgebucht

Der am 10. Februar 2015 stattfindende Rhetorik-Stammtisch ist ausgebucht. Für alle Interessenten, die noch nicht gebucht haben, werden in Kürze die neuen Termine bekanntgegeben.

Wir freuen uns auf einen wortreichen und spannenden Nachmittag.




Freitag, 30. Januar 2015

Präzise Formulierung mit der Pyramide

Seit Jahren ist das Training des Pyramidalen Prinzips Bestandteil unserer Rhetorik-Seminare. Regelmäßig sorgt dieses Werkzeug für positive Überraschung, weil es doch sehr schnell zu einer wirklichen Hilfe wird. 

Jetzt gibt es zum Pyramidalen Prinzip ein Kurz-Seminar mit 4 Stunden. Zielgruppe sind Personen, die beruflich viel mit Reden und Schreiben zu tun haben, und die sich auf diesem Gebiet ständig verbessern wollen.

Zu finden ist das Angebot unter Bildung2go in der Rubrik "Bildung2go". 

Dabei handelt es sich um ein Konzept, mit sehr kurzen Seminaren das Wesentliche zu erfassen und im Anschluss individuell zu vertiefen.


Samstag, 17. Januar 2015

10 Fehler, die Sie bei Präsentationen bestimmt nicht machen!

Sie kennen die Situation. Eine Präsentation läuft erst 5 Minuten und Sie haben das Gefühl, es geht schon seit einer Stunde. Es ist langweilig. Sie wissen gar nicht, was die Botschaft ist und vor allem: was das mit Ihnen zu tun hat.
55% aller Präsentationen laufen genau so ab. Warum?
  1. Der Redner stellt sich nicht vor und/oder begrüßt das Publikum nicht.
  2. Der Redner hat sehr viele Fakten und vergisst, seine zentrale Botschaft.
  3. Der Redner schaut seine Zuhörer nicht an, sondern vertieft sich in seine Texte oder       schaut auf einen neutralen Punkt im Raum. 
  4. Noch schlimmer: Der Redner dreht seinen Zuhörern den Rücken zu und liest seine eigene Präsentation vor.
  5. Der Redner versucht möglichst viel zu sagen und denkt, auch er müsse sehr lange sprechen (vielleicht, weil seine Vorredner es auch so taten).
  6. Die Visualisierungen (Beamer-Präsentation, Flipchart-Mitschrift oder mitgebrachte Charts) sind für das Publikum nicht lesbar, wegen schlechter Schrift, zu geringer Größe oder zuviel Informationen. 
  7. Der Redner spricht monoton ohne zu betonen...
  8. ... und vergisst Pausen.
  9. Die Sprechgeschwindigkeit gleicht einem Maschinengewehr-Feuer.
  10. Die Sätze verlieren sich in endlosen Girlanden, wie bei einem Deutsch-Aufsatz in der achten Klasse. 
Bitte denken Sie daran: Der Inhalt muss präzise sein, weil und obwohl er nur zu 10% Anteil an Ihrem Redeerfolg hat. Die anderen 90% gehen übrigens auf das Konto Ihrer Stimme (40%) und Ihrer Körpersprache (50%).

Wer es besser machen möchte, kann ja hier einmal schauen...

Donnerstag, 8. Januar 2015

Wie spricht man eigentlich in WhatsApp?

Na bitte. Es bewegt sich (wieder) etwas in der Sprachforschung. Keine Verteufelung der medialen Entwicklung, sondern aktives Analysieren, was da so passiert.

Sprachwissenschaftler Prof. Peter Schlobinski von der Leibniz-Uni Hannover schaut sich jetzt das Verhalten der Deutschen in WhatsApp etwas genauer an. Welche Formen der Rechtschreibung werden wann verwendet, und wie werden grafische Elemente (Smileys, Emoji) in die Sprache integriert. Und vor allem: welche Auswirkungen hat das auf die deutsche Sprache. 

Spannende Betrachtung, Herr Prof. Schlobinski. Wir freuen uns auf Ihre Bewertungen!


http://www1.wdr.de/themen/digital/whatsapp196.html



Sonntag, 4. Januar 2015

Ein gesegnetes und erfolgreiches 2015!

Wir wünschen allen unseren Kunden, allen Rede-Interessierten ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2015!

Im neuen Jahre Glück und Heil,
Auf Weh und Wunden gute Salbe!
Auf groben Klotz ein grober Keil!
Auf einen Schelmen anderthalbe!

Johann Wolfgang Goethe 


Übrigens haben wir unsere Homepage "Reden-Macher" etwas aufgehübscht.

https://sites.google.com/site/redenmacher/home